"Ich gehe überall dorthin, wo ich für Notfälle gebraucht werde"

Nothlife Rehabilitation
International

Anlässlich des 40-jährigen Bestehens von Handicap International präsentieren wir Ihnen verschiedene Erfahrungsberichte unserer Mitarbeitenden aus aller Welt. Lernen Sie heute Virginie Duclos, 32 Jahre, Projektmanagerin für Rehabilitation, kennen. Sie gibt uns einen Einblick in ihren Arbeitsalltag.

Virginie Duclos, Projektmanagerin für Rehabilitation, am Hauptsitz in Lyon

Virginie Duclos, Projektmanagerin für Rehabilitation, am Hauptsitz in Lyon | © HI

Hallo, mein Name ist Virginie Duclos. Ich bin 32 Jahre alt und arbeite als Projektmanagerin für Rehabilitation für das Notfallteam. Ich bin nicht in einem bestimmten Land tätig, sondern gehe überall dorthin, wo ich für Notfälle gebraucht werde.

Was ist deine Tätigkeit?

Wenn eine Krise oder ein Notfall eintreten, reise ich in das betreffende Land und führe dort ich eine Bedarfsabklärung durch. Ich ermittle die Anzahl der Verletzten, die Anzahl der Menschen mit Behinderungen und die Anzahl der schutzbedürftigen Personen. Zudem kläre ich ab, welche Bedürfnisse von nationalen Organisationen und internationalen Hilfswerken gedeckt werden und welche nicht. Auf der Grundlage all dieser Faktoren prüfen wir, wie wir unsere Hilfsmassnahmen den bestehenden Massnahmen und den Bedürfnissen anpassen und anschliessend umsetzen können, beispielsweise indem wir das erforderliche Personal einstellen und ausbilden.

Warum hast du dich für die Stelle bei Handicap International entschieden?

Ich habe mich Handicap International aus zwei Gründen angeschlossen: Erstens aus persönlichen Gründen. Es war eine Gelegenheit, eine interessante Stelle zu besetzen, die mir gleichzeitig die Möglichkeit bietet, meine Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Zweitens konnte ich so einer Hilfsorganisation beitreten, die Werte teilt, die mir sehr am Herzen liegen, insbesondere die Unterstützung von besonders schutzbedürftigen Bevölkerungsgruppen im Bereich der Rehabilitation.

Welche Auswirkungen haben deine Aktivitäten auf die Begünstigten?

Wenn eine Krise ausbricht, können zwei Situationen eintreten: entweder ein Anstieg der Zahl der Verletzten oder ein Anstieg der Bedürfnisse von Menschen, die eine Behinderung haben. Das Problem ist, dass die nationalen Akteure, die Spitäler und die Behörden, möglicherweise nicht in der Lage sind, darauf zu reagieren. Darum unterstützen wir sie bei der Umsetzung von neuen Projekten oder bei bestehenden Projekten.

Es ist schon seit einigen Jahren erwiesen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine langfristige Behinderung einstellt, umso geringer ist, je früher man nach einem lebensverändernden Ereignis mit der Rehabilitation beginnt. Es ist deshalb von entscheidender Bedeutung, so früh wie möglich zu beginnen, um langfristige Behinderungen zu vermeiden.

18 Januar 2023
Einsatzländer
HELFEN
Sie mit

Lesen sie weiter

6279 Minenopfer im Jahr 2024: Höchste Zahl seit 2020
© OCARINA / HI
Advocacy-Arbeit Minen und andere Waffen

6279 Minenopfer im Jahr 2024: Höchste Zahl seit 2020

Gemäss dem am 1. Dezember veröffentlichten Landminen-Monitor 2025 wurden im Jahr 2024 mindestens 6279 Menschen Opfer von Minen und explosiven Kriegsmunitionsrückständen – die höchste jährliche Zahl seit 2020. Besonders besorgniserregend ist, dass sich sechs Staaten aus der Ottawa-Konvention, die Antipersonenminen verbietet, zurückziehen oder diese aussetzen wollen. Anlässlich der jährlichen Landminenkonferenz, die vom 1. bis 5. Dezember in Genf stattfindet, ruft Handicap International die Staaten dazu auf, ihr Engagement für den Vertrag zu bekräftigen.

Stark, aber unsichtbar gemacht: Handeln für die Rechte von Frauen und Mädchen mit Behinderungen
© Fran6concept / HI
Advocacy-Arbeit Gesundheit und Prävention Inklusion Rechte von menschen mit behinderungen und politik

Stark, aber unsichtbar gemacht: Handeln für die Rechte von Frauen und Mädchen mit Behinderungen

Jährlich am 25. November wird der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen begangen. Gleichzeitig startet die weltweite Kampagne 16 Tage gegen Gewalt an Frauen. Handicap International Schweiz beteiligt sich an der Schweizer Kampagne, um auf eine Realität aufmerksam zu machen, die allzu oft ignoriert wird: Gewalt gegen Frauen und Mädchen mit Behinderungen.

Darfur: Menschen mit Behinderungen stärker bedroht als je zuvor
© T. Nicholson / HI
Nothlife

Darfur: Menschen mit Behinderungen stärker bedroht als je zuvor

Nach zweieinhalb Jahren eines verheerenden Konflikts befindet sich der Sudan den Vereinten Nationen zufolge in der grössten humanitären Krise weltweit. Nach der monatelangen Belagerung von El Fasher hat sich die Gewalt in Darfur verschärft und die ohnehin kritische humanitäre Lage weiter verschlechtert. Tausende Menschen, darunter Zivilist:innen und Mitarbeitende von Hilfsorganisationen, sind von einem Klima des Terrors betroffen. Menschen mit Behinderungen sowie besonders schutzbedürftige Bevölkerungsgruppen sind einem noch höheren Risiko ausgesetzt. Berichten zufolge wurden Menschen mit Behinderungen hingerichtet, weil sie nicht fliehen konnten. Handicap International ist alarmiert über diese Situation und prangert die schweren Verstösse gegen das humanitäre Völkerrecht an.

 

Kontakt

Handicap International Schweiz
Avenue de la Paix 11, 1202 Genf
+41 (0)22 788 70 33
[email protected]

Uns kontaktieren

IBAN: CH66 0900 0000 1200 0522 4

 
 

Suchbegriff eingeben

 
 

Unser Netzwerk

 
 

Folgen Sie uns